advent

advent, die straßen dicht, die nächte
voller lichter, advent, kein platz im
paradies, kein zug zurück nach hause,
advent, der schnee steht in der luft,
ich öffne meinen schirm, ich werfe
einen schatten über meine spuren, bis
sie fast verschwunden sind, advent,
der atem kurz, die kälte riecht vertraut,
advent, die straßen dicht und voller lichter.
herr_urian - 7. Dez, 20:18

@pierre - advent

Ich hätte nicht gedacht, dass ein "Weihnachts"gedicht so geil sein könnte.
Als ich den Text zum ersten Mal gelesen hatte, wollte ich direkt die "unmotivierten Zeilenbrüche" kritisieren. Grad ist mir klar geworden, dass die sehr wichtig für den Textfluss sind.
Was den Rhythmus betrifft, habe ich nur einen Kritikpunkt: Der Schluss "sitzt" für mein Empfinden noch nicht. Ich würde ihn verkürzen, etwa so:

advent, die straßen licht.

Oder vierhebig, "männl." Ende:

advent, die straßen voller licht.

(Die Beispiele beziehen sich nur auf den Rhythmus. )

EDIT: Kurze Randbemerkung: Dein Gagaku-Gedicht will ich schon seit längerem kommentieren - fühl dich also nur faktisch übergangen!

Pierre Lachaise - 7. Dez, 22:10

@ H. Urian

Vielen Dank für die Blumen. Geilheit ist definitiv mein oberstes Stilprinzip - oder anders ausgedrückt: "Style ist geil!".
Über den Schluss werde ich mir noch einmal Gedanken machen. Übrigens hat die Musikwissenschaft angeblich über Franz Schubert kolportiert, er wäre homosexuell gewesen, weil er dauernd weibliche Kadenzen benutzt hätte. Zu den Zeilenbrüchen: Ich finde, motivierte Zeilenbrüche sind eine ästhetische Ideologie, die man auch mal hinterfragen darf.

albannikolaiherbst - 14. Dez, 08:51

@Pierre Lachaise zu advent

Schönes Gedicht!
S e h r fein die i-Reihungen zu Anfang. Mich irritiert hier allenfalls der geöffnete Schirm ein wenig (spannt man so einen wirklich auf gegen den Schnee?: mir fremd). Weiters: „bis sie fast verschwunden sind” erklärt mir zu viel, zieht das vorhergegangene atmosphärische Bild in den Pragmatismus: braucht es den? Eher nicht, finde ich. Schön dann wieder, s e h r schön, die zeilenbruchversetzte Wiederholung des Alliterationsduos „dicht” zu „lichter”.
Kann sich der Schatten nicht auch ohne Schirm über die Spuren werfen? Immerhin, es ist Abend...

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