was älteres

entspann dich...

nur geist weht über sportfeld
zieht regelmäßigkeit der
zurückgeworfenen häuser in
seegroßen pfützen schlierig
worin nicht nur ein mond
seine sportwelt versumpfen sieht

sinkst in grund mit stollen an den füßen
stakst an netzlosen torpfosten vorbei
am anderen ufer die volleyballhaut zu retten
herr_urian - 28. Nov, 23:13

@shoshannah

Interessanter Text, der sich mir allmählich zu erschließen beginnt.
Weiter unklar ist mir allerdings die "volleyballhaut". "Jemandes Haut retten" - schon klar. Aber wessen Haut würde hier gerettet? Die des lyrischen Dus? Oder willst du Volleyball hier als Ersatzdroge für Fußball?

Aber jetzt chronologisch:
"nur geist weht über sportfeld" - das klingt wie ein allgemeines Gesetz "nur geist kann...". Vielleicht wäre es schöner, hier zu präzisieren: "d a s sportfeld". Denn von dem redest du doch? Die schöne Anspielung auf Gottes Geist - im Prinzip ja sogar: "über dem Wasser" - bliebe erhalten.
Den nächsten Teil finde ich leicht kryptisch. Was ist gemeint? Die "Regelmäßigkeit" zieht über das Feld? Meinst du, dass die Häuser sich spiegeln?
Das mit den "seegroßen pfützen" ist übertrieben. Auf einem Fußballfeld gibt es entweder e i n e n See oder kleine Teiche, Tümpel, was auch immer. Deswegen wusste ich anfangs auch nicht, was mit dem "anderen ufer" gemeint sei, weil mir das Bild eines Sees gar nicht vor Augen stand.

"sinkst in den grund..." Hier fände ich es besser, wenn tatsächlich die Stollen in den Grund sänken. Dann wirkt das anschließende "Staksen" auch plausibler.
Und netzlose Torpfosten? Ist nicht das g a n z e Tor netzlos? Dazu gehört dann aber auch die Latte.

Pierre Lachaise - 29. Nov, 22:23

Danke...

...an Herrn Urian für die explikation einiger stellen. dadurch habe ich jetzt auch vieles verstanden, was mir vorher nicht klar war. das soll nicht heißen, dass ich, liebe Sho-Shan-Nah, von Ihrem gedicht nichts halte. au contraire, hat der text auf mich doch schon beim ersten lesen eine gewisse faszination ausgeübt, auch wenn mein verstehen zunächst nicht mitkam. besonderes lob für den eingangsvers (oder ist "entspann dich..." als überschrift zu verstehen?).

albannikolaiherbst - 14. Dez, 08:00

@sho-shan-nah zu was älteres

Hm. Es sind die Verkürzungen, die mir hier Schwierigkeiten bereiten: etwa „über Sportfeld” statt „übers Sportfeld”, als ob „Sportfeld” ein Ort und nicht etwa, wie danach schnell klarwird, eben nur ein Sportfeld wäre. Ähnlich die artikellosen Nomen, z.B. „regelmäßigkeit”, das sowieso, als lyrischer Ausdruck, durchaus nicht leicht zu verwenden ist. Dann „zieht” Regelmäßigkeit, nämlich nicht vorüber oder ein Etwas, sondern sie ziehe, schreiben Sie, so daß ich zu fragen geneigt bin: wohin?
Weiters: weshalb sei die Sportwelt des Mondes? Zwar wird auch, etwa Fußball, nachts gespielt, aber doch eher nicht im Mondlicht, sondern w e n n, dann wäre die Sportwelt wohl des Flutlichts. Klar wird das Gemeinte dann wieder bei der konkreten Stelle mit den Stollen an den Füßen und danach, wobei vor die letzte Zeile ein „um” gehört, damit der Satz „richtig” ist. Nur hab ich da wieder Schwierigkeiten mit „sinkst” und „stakst”, wenn ich mir ein Spiel, das ja immer eine Art Turnier ist, vorstelle. Problematischer allerdings ist für mich dies mondmetaphrige Allegorische zuvor: da fehlt den Bildern unmittelbare (also: unmittelbar wirkende) Konkretion: das heißt, daß den Bildern eben genau ihr Bildhaftes/Bildliches fehlt.

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