der Weg: fern vom Rauschen

Das Zirpen der Motoren:
ein Gutenachtgesang.
Verklingt bis über beide Ohren.
Das Saitenspiel: ein Drahtseilakt.

Lange Schattenzungen die an
Kalksteinfassaden sich winden,
unter einem vollen Mond gekühlt.

Watte tief in Mittelohre
eingepflanzt.
Die neongelben Baumbestände
nackt nun ganz.

Die Überreste bilden einen Weg,
den niemand geht
an diesem Endjahrabend.
Moische - 18. Dez, 23:39

Jetzt mit Titel und klarer Struktur in den Bildern (so meine ich).

Das "verdröhnt" habe ich durch das leichtere "verklingt" ersetzt.

Pierre Lachaise - 24. Dez, 18:35

@Moische

Gefällt mir sehr gut, vieles ist jetzt konkreter und greifbarer. trotzdem hat es seine eigenartigkeit behalten. nur die überschrift ist etwas unglücklich, weil sich "weg" lexikalisch nicht sofort einordnen lässt. Man tendiert dazu, es als präposition zu lesen, wozu das folgende "fern" ja auch anlass gibt. Dass eigentlich "der Weg" gemeint ist, wird ja erst am ende deutlich. Für meinen geschmack sollte eine überschrift nicht in sich selbst derart doppeldeutig sein, sonst schwächt das ihre funktion, die räume zum gedicht zu öffenen.

albannikolaiherbst - 6. Jan, 16:25

@Moische zu der Weg: fern vom Rauschen

Das Zirpen der Motoren:
ein Gutenachtgesang.

Motorengesang bleibt für mich schwierig, und dann ist, daß etwas bis über beide Ohren verklinge, nicht ohne Komik:
Verklingt bis über beide Ohren.
Das Saitenspiel: ein Drahtseilakt.

: Was wird riskiert?

Lange Schattenzungen die an
Kalksteinfassaden sich winden,

Nach wie vor: die Nachstellung des Pronomens ist unschön; wäre schöner nicht ein klares: „Lange Schattenzungen winden sich an Kalksteinfassaden“? Wobei Schatten sich nicht winden können, weil sie nur auf den Oberflächen zu sehen, also dort auch nur sind.
unter einem vollen Mond gekühlt.

Watte tief in Mittelohre
eingepflanzt.

„Mittelohre“ läßt an eine Krankheit denken. Ist das gemeint?
Die neongelben Baumbestände
nackt nun ganz.

Die Überreste

von was?
bilden einen Weg,
den niemand geht
an diesem Endjahrabend.

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