immer ein wenig
auf der kippe stehend,
bricht man im leben
sich mehrmals die zehen,
ohne es zu merken.
Pierre Lachaise - 22. Jun, 17:46
hinterm schmutzrand
(welche art verschmutzung?)
ein gefühl befragen:
herkunft, dauer, gegenstand.
retten, was nicht mehr
zu glätten ist.
mit locken leben.
Pierre Lachaise - 19. Mai, 18:04
freuden und tage,
das licht geht nicht aus,
der frühling sendet schauer,
verteilt die rollen
im falschen film.
Pierre Lachaise - 28. Apr, 15:47
frei verfügbar,
uhrzeit egal,
totale inspektion
geht immer!
am besten, wie üblich,
bar auf die hand –
der rest
versteht sich von selbst,
banal, radikal, sprich:
ALLES,
was du willst –
bevorzugt aber
gesichtslos
von hinten.
Pierre Lachaise - 30. Mär, 01:19
dein glück ist eine katze, denkst du
manchmal, blickst du ihm in seine
katzenaugen: nicht zu fassen, wenn bis
die welt dich wiederhat.
Pierre Lachaise - 30. Jan, 01:07
SIE: Verfolgen sie mich etwa?
ER: Nein, weshalb? Ich will nur zum Inder hier.
SIE: Gerade eben sind wir uns aber doch entgegen gekommen, nicht? Auf der Hauptstraße. Jetzt gehen sie in meine Richtung.
ER: Aber doch nicht hinter Ihnen her. Wie kommen Sie darauf?
SIE: Weil sie so nah gekommen sind, hinter mir. Sie laufen geradezu auf.
ER: Vielleicht weil Sie so langsam sind. Ich wollte gerade überholen. Aber anscheinend bin ich Ihnen aufgefallen, beim Entgegenkommen.
SIE: Sie haben einfach die Richtung gewechselt. Dann sind sie in dieselbe Straße abgebogen wie ich.
ER: Ich hatte mich vertan. War in Gedanken.
SIE: Aus denen habe ich Sie wohl herausgerissen.
ER: Wünschen Sie, dass es so wäre?
SIE: Nicht, wenn Sie in diesen schäbigen Laden wollen. Ich kenne einiges, das besser ist. Und preislich dasselbe – Ihr Schirm –
ER: Was ist damit?
SIE: Sie halten ihn ganz komisch, es tropft ja alles auf mich.
ER: Sie haben doch selber einen Schirm.
SIE: Ja, aber Ihrer stößt genau davor, sodass ich ganz nass werde.
ER: Ich dachte, das steht Ihnen.
SIE: Sehr witzig. Haben Sie nichts zu erzählen?
ER: Wir kennen uns ja nicht. Außerdem höre ich Ihnen lieber zu.
SIE: Ich schweige zu viel, in letzter Zeit. Am liebsten würde ich die Stadt verlassen, wenn es im Winter regnet.
ER: Wie lange leben Sie schon hier?
SIE: Seit ein paar Jahren. Ich habe sie nicht gezählt.
ER: Ich will Sie übrigens nicht aufhalten.
SIE: Also gehen wir besser –
ER: Etwas essen? Wie heißen Sie?
SIE: Ich glaube, Sie haben mich doch verfolgt.
ER: Nur weil Sie es so gewollt haben.
Pierre Lachaise - 19. Jan, 17:47
Mittwoch, der 12. Januar 2011.
Palais Boisserée
Germanistisches Seminar
Computerraum
18 Uhr c.t.
Mein Lehrauftrag läuft aus. Wir treffen uns für das letzte "reale" Seminar des Virtuellen Seminars heute. Falls jemand neue Texte mitbringt, werden wir sie besprechen, falls nicht, fällt mir etwas anderes ein.
Das Virtuelle Seminar Heidelberg wird als Netzpräsenz erhalten bleiben, so daß Sie Ihre Texte darin weiterhin einstellen und kommentierend diskutieren können. Sollte der Lehrauftrag zu einem späteren Zeitpunkt wiederergehen, wird die Netzpräsenz abermals die Grundlage sein.
Allen bisherigen Teilnehmern, die heute abend verhindert sein sollten, sage ich ein herzliches Danke für anregende, kontroverse und grundsätzliche Diskussionen, die uns vielleicht alle ein wenig weitergebracht haben.
Ihr
ANH
www.albannikolaiherbst.de
wessen wärme
in den zimmern?
wessen ferne
in den wipfeln?
wessen öde
in den straßen?
wessen röte
in den gärten?
Pierre Lachaise - 19. Dez, 21:07
Wie immer im Computerraum des PB. Achtzehn Uhr cum tempore.
Ich habe eben alle Lektorate, glaube ich, geleistet. Falls ich noch einen Text übersehen habe, bitte kurze Mitteilung hierunter als Kommentar.
Bis morgen!
Ihr
ANH
www.albannikolaiherbst.de
advent, die straßen dicht, die nächte
voller lichter, advent, kein platz im
paradies, kein zug zurück nach hause,
advent, der schnee steht in der luft,
ich öffne meinen schirm, ich werfe
einen schatten über meine spuren, bis
sie fast verschwunden sind, advent,
der atem kurz, die kälte riecht vertraut,
advent, die straßen dicht und voller lichter.
Pierre Lachaise - 6. Dez, 02:45
entspann dich...
nur geist weht über sportfeld
zieht regelmäßigkeit der
zurückgeworfenen häuser in
seegroßen pfützen schlierig
worin nicht nur ein mond
seine sportwelt versumpfen sieht
sinkst in grund mit stollen an den füßen
stakst an netzlosen torpfosten vorbei
am anderen ufer die volleyballhaut zu retten
sho-shan-nah - 19. Nov, 03:47
Liebe Seminaristinnen & -ten,
morgen abend findet wieder ein reales Treffen statt, im PB, Computerraum, wie immer.
Ich muß mich dafür entschuldigen, daß so viele Texte liegengeblieben sind. Wegen >>>> meines neuen Hörstücks, das mich sehr unter Druck setzt (die Aufnahmetermine für die Sprecher sind bereits auf den 23. und 25.11. festgesetzt), konnte ich weder nach rechts noch nach links, nicht nach oben, zu den Seiten, nicht nach unten gucken. Jetzt steht aber eine brauchbare Fassung, und ich werde zusehen, daß ich heute im Laufe des Tages zu Ihren Texten komme. Bitte schauen Sie dann morgen vormittag oder auch schon heute abend hier hinein, ob Lektorate vorliegen, so daß wir sie morgen besprechen können. Im übrigen bitte ich Sie, wieder einmal frische Texte mit ins Seminar zu bringen.
Bis morgen:
ANH
http://www.albannikolaiherbst.de
http://albannikolaiherbst.twoday.net
wessen wärme
unter fremden dächern?
wessen ferne in den wipfeln,
die der wind bewohnt?
wessen öde, wenn
der vormittag verschlafen wurde?
wessen röte in den wäldern,
in den gärten und alleen?
Pierre Lachaise - 29. Okt, 02:06