Flecken
Vielleicht unterwegs in irgendeine Vorwinternacht: Sodass man, im Treppenhaus oder sonstwo, über den Mond gestolpert wäre, hätte nicht die Eile (die eigene oder die anderer?) vorzeitig den Blick verstellt. Wenigstens musste man nicht, wie jemand mal behauptet hat, die Augen schließen, um etwas Bestimmtes ganz für sich selbst zu besitzen. Gestern noch war zu hören, wie schwer es falle, einzuschlafen. Das stört heute bereits weniger, flackert aber noch einmal auf. Draußen dann Ähnliches: Über Grade der Einsamkeit, und dass im Zustand des Übergangs die Schwelle oft übersehen wird. Wenn aber solches irgendwann widerfährt: Wohin dann mit den Gedanken, die keine sein wollen? Es bleibt dabei, die Idee, dass da oben etwas mitgeht, verhangen oder dürftig übermalt, genauso wie man gewisse Flecken auf einem Teppich erst Jahre später entdeckt. Vielleicht haben auch sie sich langsam bis zu einer festen Stelle vorgetastet, unsichtbar, immer schon einen Schritt voraus. Jedenfalls irgendwie diesem schwelenden Auge verwandt.
Pierre Lachaise - 23. Jan, 17:38
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