Flecken

Vielleicht unterwegs in irgendeine Vorwinternacht: Sodass man, im Treppenhaus oder sonstwo, über den Mond gestolpert wäre, hätte nicht die Eile (die eigene oder die anderer?) vorzeitig den Blick verstellt. Wenigstens musste man nicht, wie jemand mal behauptet hat, die Augen schließen, um etwas Bestimmtes ganz für sich selbst zu besitzen. Gestern noch war zu hören, wie schwer es falle, einzuschlafen. Das stört heute bereits weniger, flackert aber noch einmal auf. Draußen dann Ähnliches: Über Grade der Einsamkeit, und dass im Zustand des Übergangs die Schwelle oft übersehen wird. Wenn aber solches irgendwann widerfährt: Wohin dann mit den Gedanken, die keine sein wollen? Es bleibt dabei, die Idee, dass da oben etwas mitgeht, verhangen oder dürftig übermalt, genauso wie man gewisse Flecken auf einem Teppich erst Jahre später entdeckt. Vielleicht haben auch sie sich langsam bis zu einer festen Stelle vorgetastet, unsichtbar, immer schon einen Schritt voraus. Jedenfalls irgendwie diesem schwelenden Auge verwandt.
albannikolaiherbst - 7. Apr, 08:42

@Pierre Lachaise zu Flecken

Schöne poetische Fantasie, prinzipiell, nicht in den Details. Da wird es unklar in einem Sinn, der die Unklarheit vervielfacht anstelle sie zu fassen. Das geht mit dem „Vielleicht” schon los, das dieser Text gar nicht braucht, ja nicht haben darf, sondern das „Vielleichtige” sollte gar nicht bezeichnet werden. Es ist eh da. Und zwar, weil der Blick des Protagonisten so flirrt, g u t flirrt, und weil der Blick nicht nur im Raum flirrt, sondern auch in den Kategorien: Der Blick wird kurz zum Gedanken, der Gedanke wieder zum Blick. Das gefällt mir. Aber:
Vielleicht unterwegs in irgendeine Vorwinternacht [wäre man] : Sodass man, im Treppenhaus oder sonstwo, über den Mond gestolpert wäre, hätte nicht die Eile (die eigene oder die anderer?) vorzeitig den Blick verstellt
Die letzte Streichung, um zu konzentrieren.
. Wenigstens musste man nicht , wie jemand mal behauptet hat,

„Wie mal jemand behauptet hat” ist zu geschwätzig für die Feinheit der Wahrnehmungen
die Augen schließen, um etwas Bestimmtes

: tja. Das ist entschieden zu unbestimmt.
ganz für sich selbst zu besitzen. Gestern noch war zu hören, wie schwer es falle, einzuschlafen. Das stört heute bereits weniger

:ACHTUNG! Bezug! W a s stört bereits weniger? Doch nicht, daß das zu hören war...
, flackert aber noch einmal auf. Draußen dann Ähnliches: Über Grade der Einsamkeit, und dass im Zustand des Übergangs die Schwelle oft übersehen wird

nachdrücklich behaupten! Das stärkt den Text. N i c h t relativieren.
. Wenn aber solches

„solches” ist sehr ungelenk.
irgendwann widerfährt: Wohin dann mit den Gedanken, die keine sein wollen? Es bleibt dabei, d[D]ie Idee, dass da oben etwas mitgeht, verhangen oder dürftig übermalt, [Prädikat wählen] genauso wie man gewisse Flecken auf einem Teppich erst Jahre später entdeckt. Vielleicht haben auch sie

„sie”? Wer? Oder meinen Sie „Sie”?
sich langsam bis zu einer festen Stelle vorgetastet, unsichtbar, immer schon einen Schritt voraus . Jedenfalls irgendwie [und] diesem schwelenden Auge verwandt.

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